Trainer-Interviews Teil IV – D1-Junioren

Nicht wie üblich, mit der Vorstellung der Teams, sondern in diesem Jahr ganz speziell mit den Trainern wollen wir in die neue Saison starten.

Nach und nach wollen wir alle Trainer unserer Nachwuchs-Teams der SG Kerkow/Pinnow hier vorstellen und haben mit ihnen eine kleine Interviewserie durchgeführt. All unsere Trainer agieren ehrenamtlich und investieren unheimlich viel Zeit und Leidenschaft für unsere Kinder. Daher wollen wir sie an dieser Stelle auch entsprechend würdigen und unseren Dank aussprechen. Wir hoffen auf viele weitere tolle Erlebnisse mit Euch und wünschen weiterhin ein glückliches Händchen, genügend Nerven aber vor allem auch viel Freude an diesem wichtigen Ehrenamt. Nach und nach werden wir natürlich auch die Teams mit Einzel- und Gruppenbildern der Spieler hier veröffentlichen.

 

Im heutigen Teil IV der Interviewserie widmen wir uns dem Trainer-Team der D1: Sören Kalz und Andreas Kalz, unterstützt durch Chris Wein. Zwar mit etwas Verspätung aber sicherlich dennoch interessant.

 

Durch die Gründung der Spielgemeinschaft tummeln sich im D-Junioren-Bereich erfreulicherweise insgesamt bis zu 30 Kinder. Daher entschlossen wir uns zu Saisonbeginn zwei Teams ins Rennen zu schicken. Die D2 startet in der Kreisliga, die D1 in der höchsten Spielklasse in diesem Altersbereich – in der Landesliga. Für beide Vereine, Kerkow und auch Pinnow, eine Premiere.

 

Der Kern des Teams spielt bereits seit den Bambinis/F-Junioren als Kerkower SC zusammen und wird seit dem auch durch Vater und Sohn, Sören und Andreas Kalz, trainiert. Dabei konnten so einige „Erfolge“ eingefahren werden. Vize-Pokalsieger in der F, Kreismeister in der E und Hallenkreismeister in der D. Im letzten Winter dann die Auszeichnung als "Sportmannschaft des Jahres" im Bereich Angermünde. Nur wenige Zeit nach dem Hallenkreismeistertitel in der D und der gleichzeitigen Tabellenführung unter Freiluft, erfolgte der Saisonabbruch durch die Corona-Pandemie und damit einhergehend die Möglichkeit in die Landesliga aufzusteigen. Durch die Tatsache, dass die Mannschaft altersmäßig als fast komplett junger Jahrgang (nur Jamie Sobzig als „älterer“ D-Junior rückte in die C auf) so zusammenblieb und durch die für den D-Bereich neue SG mit Pinnow noch weiter verstärkt wurde, entschieden wir uns für das Abenteuer Landesliga.

 

Zu den Trainern:

Sören und Andreas Kalz sind beide Inhaber der Trainer C-Lizenz und begleiten das Team nun schon seit dem Bambini-Bereich. Die dritte Generation, Sörens Sohn Theo, gehört als Spieler von Beginn an zum Team. Seit dieser Saison neu im Trainer-Team dabei ist Chris Wein. Auch sein Sohn, Elias Wein, ist D-Junioren Fußballer und wird sowohl in der D2 als auch in der D1 eingesetzt. Sören und Chris kennen sich im Übrigen schon seit Jahren durch das Schiedsrichterwesen. Sören ist neben der Trainer-Tätigkeit beim Fußball nämlich auch noch als Vorsitzender des Schiedsrichter-Ausschusses des Fußballkreises Uckermark aktiv, Chris gehört zu den Schiedsrichtern in der Landesklasse. Chris will am nächsten Lehrgang teilnehmen und dann auch die Trainer C-Lizenz ablegen.

 

Nach längerer Corona-Pause begann nun allmählich der „Trainings-Alltag“. Welchen Eindruck habt ihr von den Kids? Wie haben sie die längere Auszeit weggesteckt?

Beim Trainingsbeginn nach den Sommerferien und der Corona-Pause zuvor, war schon deutlich zu merken, dass sich die Jungs lange nicht gesehen haben und die Sehnsucht offenbar auch groß war. So gab es natürlich einigen Gesprächsbedarf, aber bei einigen leider auch körperlich gravierende Rückschritte und Konditionsmängel. Wir haben dennoch in der ersten Phase nach der Pause mehr auf den Bereich Teambuilding und weniger auf „Kondition-Bolzen“ gesetzt, auch weil sich das Team fast vollständig neu zusammengesetzt hat. Die nun erneute Pause dauert hoffentlich nicht so lange und wir haben versucht die Jungs für ein Individual-Training zu motivieren. Nun ist natürlich auch das Mitwirken der Eltern erforderlich.

 

Wie hast du dich selbst während der Corona-Pause, und dadurch vielleicht mit mehr Freizeit, beschäftigt?

Sören: So ganz ungelegen kam die Pause ehrlich gesagt nicht. Ich befinde seit Anfang des Jahres nach Kauf eines alten Hauses mitten im Umbau-Projekt und konnte daher viel Zeit und Energie darin investieren. Ansonsten ging privat und arbeitsmäßig für mich das Leben ganz normal weiter. Trotzdem eine verrückte Zeit.

Andreas: Sören hat mich natürlich stark in das Haus-Umbau involviert, so dass ich dort auch stark gefordert war.

Chris: Ich habe in dieser Zeit meinen Arbeitgeber gewechselt und habe dadurch jetzt zum Glück viel mehr Zeit für Familie und Privates. Als erstes habe ich damit begonnen, den Garten an meinem Haus neu zu gestalten.

  

Gibt es Ziele, die ihr mit eurer Mannschaft erreichen möchtet?

Für die D1 sind wir uns da absolut einig und haben dies auch mit Team und Eltern so besprochen: Dieses Jahr in der Landesliga muss völlig losgelöst von den Spielergebnissen betrachtet werden, Niederlagen müssen daher durchaus einkalkuliert werden - die Entwicklung des Teams steht im Vordergrund. Nach zwei zuletzt sehr erfolgreichen Jahren mit 18 Monaten ohne Niederlage im Liga-Spielbetrieb, war es auch großer Wunsch der Jungs selbst in der Landesliga eine neue Herausforderung zu suchen. Der Plan war daher, die erste Saisonhälfte als Eingewöhnungsphase zu nutzen und in der Rückrunde voll durchzustarten. Auch wenn die Ergebnisse nicht dazu passen, kann man jetzt schon sagen, dass wir unser Ziel erreichen werden und das Team sowie jeder einzelne Spieler sich von Spiel zu Spiel verbessern. Das ist toll anzuschauen und macht großen Spaß.

 

Worauf freut ihr euch als Trainer in dieser Saison am meisten?

Ebenso wie die Jungs selbst, freuen wir uns auf neue Gegner und neue Spielorte. Alle Spiele finden auf höchstem Niveau statt und man kann vor keinem Spiel eindeutig vorhersagen, wer als Sieger den Platz verlassen wird. Die Leistungsdichte in dieser Liga ist schon bemerkenswert. Es gibt bisher keine zweistelligen Ergebnisse etc.. Außerdem ist es für uns enorm spannend, die Motivation der Mannschaft auch bei ausbleibenden Siegen hochzuhalten. Wie das Team da mitzieht, ist wirklich toll und macht Freude. In den letzten Jahren konnten wir viele Spiele durch die Spielstärke des Teams zu unseren Gunsten gestalten. Das allein reicht in der Landesliga nicht mehr aus. Alle anderen Teams sind da natürlich mindestens auf dem gleichen Niveau. Für ein siegreiches Spiel geht es hier nicht nur um Spielstärke sondern vor allem auch um taktisches Verhalten und Abwehrverhalten. Dort setzen wir an.

 

Warum seid ihr Trainer? Was macht euch Spaß daran?

Die Trainer-Tätigkeit selbst entstand damals im Bambini-Bereich eher aus der Not heraus. Der einstige Trainer stand nicht mehr zur Verfügung und es hieß „Los Sören, du machst das schon“. Daraus ist dann nach kurzer Zeit eine große Leidenschaft geworden. Die Arbeit mit Kindern ist schon besonders. Man sieht im Normalfall in jedem Training Fortschritte und mit der Zeit entsteht natürlich auch ein gewisses Vertrauensverhältnis zu Spielern und Eltern. Zudem haben wir ein absolut homogenes und sympathisches Team mit Jungs, auf die man sich z.Bsp. auch auf weiten Fahrten ohne Eltern immer verlassen kann.

 

Wie plant ihr eure Trainingseinheiten? Was könnten in der kommenden Saison Schwerpunkte in der Trainingsarbeit werden?

Wir trainieren immer mittwochs und freitags. Nach der Analyse des letzten Spiels, werden schwerpunktmäßig am Mittwoch die aufgefallenen Defizite aus dem letzten Spiel ausgemerzt. Darauf aufbauend, wird dann am Freitag planmäßig der vorher festgelegte monatliche Schwerpunkt trainiert. Das kann Zweikampfverhalten, Dribbling, der Torschuss oder auch Ballan- und Mitnahme sein. Vieles lässt sich miteinander verknüpfen. Wir versuchen die Übungen möglichst spielnah zu gestalten und legen mittlerweile auch großen Wert auf koordinative Übungen und Handlungsschnelligkeit.

 

Gibt es Sonstiges, was ihr hier vielleicht noch mitteilen möchtet?

Um die erfolgreiche Nachwuchsarbeit in allen Altersklassen unserer Spielgemeinschaft fortsetzen zu können, bedarf es weiterer Trainer und größerer Unterstützung. Im Idealfall streben wir dabei 3 Trainer je Team an. So kann das Training individuell gestaltet werden und krankheits- oder berufsbedingte Ausfälle bei Trainern locker kompensiert werden. Wir sind da auf einem sehr guten Wege, würden uns aber über weiteren Zuwachs freuen. Dabei ist es nicht unbedingt erforderlich, dass jemand eine besonders große Erfahrung als Fußballer oder Trainer aufweist oder sogar schon eine Lizenz hat. Es kann auch jemand völlig neues bzw. ein „Quereinsteiger“ sein. Wichtig ist die Freude am Fußball und unbedingte Zuverlässigkeit. Dieselbe Zuverlässigkeit die von und Trainern vorausgesetzt wird, wünschen wir uns allerdings auch von einigen Eltern. Ein Verein lebt von der Gemeinschaft und dem gemeinsamen Wirken ALLER. Die Absagen zu so manchen Trainingseinheiten, Spielen oder auch Arbeitseinsätzen passen dann hin und wieder nicht so ganz ins Bild und verursachen bei einigen Kids und Trainern hängende Köpfe. Es freut uns aber natürlich sehr, dass die gute Nachwuchsarbeit der SG Kerkow/Pinnow solch positives Image erhält und es wahnsinnig großen Zuwachs bei den Kindern gibt. Gemeinsam können wir noch einiges erreichen.

Chris Wein, Andreas Kalz und Sören Kalz (v.l.n.r.) beim gemütlichen Beisammensein nach einem Spiel - Spaß muss sein!
Chris Wein, Andreas Kalz und Sören Kalz (v.l.n.r.) beim gemütlichen Beisammensein nach einem Spiel - Spaß muss sein!